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Kinder Kampfkunst Sundern
19. April 2021
    by DYO
    Taekwondo Iserlohn
    Taekwondo Kinder

    … die Bedeutung des „Löwen“ (koreanisch: Saja) in der Kampfkunst

    Was hat Saja, koreanisch für Löwe, mit Kampfkunst zu tun? Warum bringt gerade Taekwondo „Saja“ mit dem Sport in Verbindung? Und vor allem: Wie können Kinder vom Löwen lernen? Denkt man Tiere und Kampfsport, ist man schnell bei dem Klischee, das einschlägige Filme aus Hongkong vermitteln. Aber genau das ist nicht gemeint. Die Sportakademie Dyo in Iserlohn und Sundern wagt den Ausflug in die koreanische Folklore und erklärt.

    Das Wort Saja lässt sich als „Löwe“ übersetzen. Aber es geht nicht um den Löwen als majestätisches Tier, als Herrscher der Savanne und furchtbares Raubtier. Der Saja ist ein anderer Löwe. In der Kultur Koreas schützt er die Tugenden des Buddhismus. Saja kommt als Konzept ursprünglich aus China. Aber was ist nun eigentlich Taekwondo, woher kommt der Sport, und was hat ein Löwe damit zu tun?

    Taekwondo Sundern und Iserlohn

    Taekwondo besteht aus den drei Silben für Fuß (Tae), Faust (Kwon) und Do (Weg). Der moderne Kampfsport unterteilt sich in verschiedene Disziplinen, die schwerpunktmäßig im Training vorkommen:

    – Grundschule: Wir üben einzelne Bewegungen und Techniken ohne Gegner.
    – Formenlauf: Festlegte Techniken werden in einer vorgeschriebenen Reihenfolge absolviert.
    – Einschrittkampf: Übungskampf mit festgelegten Techniken gegen einen Gegner
    – Bruchtest: Holzbretter, Ziegel oder andere Materialien werden mit Taekwondo-Techniken zerstört.
    – Freikampf: freier Übungskampf
    – Wettkampf: Kontaktkampf gegen einen Gegner. Wir unterscheiden zwischen Leichtkontakt, Semikontakt und Vollkontakt.
    – Selbstverteidigung: Wir verteidigen uns selbst gegen einen oder mehrere bewaffnete oder unbewaffnete Gegner
    – Gymnastik: Aufwärmen, Dehnen, Körperkontrolle.
    – Theorie

    Kampfkunst Sundern
    Kampfsport Sundern

    Höflichkeit und Integrität, Durchhaltevermögen und Selbstdisziplin sowie Unbezwingbarkeit sind dagegen die Grundsätze des Taekwondo, die einst General Chor Hong-hi als Begründer des ursprünglichen Taekwondos festschrieb. Mit diesen Grundsätzen identifizieren wir uns heute noch – auch in der Sportakademie DYO in Iserlohn und Sundern.

    Kampfkunst Sundern

    Ganz egal, ob wir Kinder, Jugendliche oder Erwachsene in Iserlohn oder Sundern unterrichten: Im Mittelpunkt stehen bei uns Bewegung, Charakter und Sicherheit. Warum?

    Bewegung ist das innere Wesen einer jeden Sportart, und beim Kampfsport bzw. bei der Kampfkunst Taekwondo geht es naturgemäß auch nicht ohne Bewegung. Taekwondo fördert insbesondere:

    – Motorik
    – Koordination
    – Gleichgewicht
    – Kraft
    – Ausdauer
    – Aufbau einer gleichmäßigen, gut verteilten Muskulatur

    Der Kampfsport unserer Programme in Iserlohn und Sundern spricht den gesamten Körper an. Wer sich ein bisschen mit Sport und Fitness beschäftigt, weiß es: Jeder Muskel hat einen Gegenspieler. Wird nur einer der beiden trainiert, kommt es zu einem Ungleichgewicht. Das führt zu einer verstärkten Abnutzung der Gelenke bis hin zu schmerzen und frühzeitigen Verfallserscheinungen. Haltungsschäden können aus einem einseitigen Training entstehen. Taekwondo legt traditionell Wert auf das Gleichgewicht im Körper. Das ist allen Techniken und Übungen inhärent.

    Selbstverteidigung Sundern
    Selbstverteidigung Iserlohn

    Was bedeutet nun Charakterschulung? Kampfsport ist keine Gehirnwäsche. Es ist auch keine Religion. Im Training bei uns in Iserlohn und Sundern, im Miteinander geht es nicht ohne ein paar einfach Regeln und Grundsätze. Aufmerksamkeit, Selbstbeherrschung, Respekt und Disziplin gehören dazu. Ohne das ist gemeinsames Trainieren schlicht nicht möglich. Kinder, Jugendliche und Erwachsene schulen ihren Charakter also quasi nebenher, indem sie einfach miteinander trainieren und voneinander lernen wollen. Das fordert und fördert auch andere soziale Kompetenzen. Unsere trainierenden Kinder hier in Iserlohn und Sundern können beispielsweise sicher mit Fremden und Gefahren umgehen. Sie haben ganz nebenher und manchmal auch explizit ein Anti-Mobbing-Training absolviert.

    Geschichte des Taekwondo

    Die koreanische Kampfkunst Taekwondo wird zwar bis heute oft als Kampfsport ausgeübt. Vor etwa eineinhalb Jahrtausenden fingen die Menschen in Korea an, sich kämpfend künstlerisch auszudrücken. Mit dem heutigen Taekwondo hat das aber wenig zu tun, denn das wurde erst 1945 aus dem japanischen Karate entwickelt. Karate bedeutet wörtlich „leere Hand“. Es entstand in Japan in einer Zeit, als es den meisten Bürgern in einer politisch schwierigen und sozial unruhigen Zeit verboten war, Waffen zu tragen. Man war gezwungen, sich mit leeren Händen in Sicherheit zu halten. Karate ist zwar heute Kampfsport, Wettkampfsport und Showkampf, aber es ist auch immer noch die Philosophie der Verteidigung ohne Waffen. Und die gelingt gegen bewaffnete und unbewaffnete Angreifer immer am besten, indem der Konflikt gewaltfrei deeskaliert wird.

    Deshalb lehren wir in Iserlohn und Sundern in der Sportakademie DYO ein starkes Selbstvertrauen, sicheres Auftreten und immer situationsgerechte Selbstverteidigung, eine Position wie ein Löwe (Saja). Die muss selbstverständlich altersgerecht stattfinden: Kinder und Jugendliche agieren anders als Erwachsene.

    Selbstvertrauen durch Kampfsport

    Eine altersgerechte Vermittlung des Kampfsports setzt voraus, dass wir nach Altersstufen getrennt unterrichten. Das passiert in Iserlohn wie in Sundern grundsätzlich. Denn nur so können unsere fachlich versierten Lehrkräfte auch wirklich au jedes Kind eingehen. Unsere Altersstufen sind ab drei Jahren (Lil‘ Bees), Taekwondo und Kickboxen ab sechs Jahren (Power Kids), Action Teens ab zwölf Jahren (ebenfalls Kickboxen und Taekwondo separat) und das Erwachsenentraining.

    Selbstvertrauen Kinder
    Kampfsport Kinder

    Sowohl im Kickboxen als auch beim Taekwondo werden immer wieder Partnerübungen absolviert. Auch das spricht gegen altersgemischte und für homogene Gruppen. Gerade Kinder unter zwölf Jahren wachsen noch schnell und brauchen Partner und Partnerinnen im Training, die sie nicht um einen ganzen Meter überragen!

    Familiengruppen machen erst dann Sinn, wenn Kinder das Selbstbewusstsein aufgebaut haben, sich auch gegen deutlich größere Menschen zu behaupten. Umgekehrt müssen die großen Menschen den sicheren Umgang mit kleinen Menschen lernen, ohne sie beim Lernen und Trainieren zu behindern. Das ist also für alle Beteiligten eine sehr schwierige Situation – deshalb macht nach Altersstufen getrenntes Training Sinn.

    Saja: Der Löwe tanzt

    Als Saja wird in Korea schon seit vielen Jahrhunderten ein Tänzer bezeichnet, der als Löwe maskiert bei einem Volkstanz auftritt. Die Volkstänze, die Geschichten erzählen, haben eine sehr lange Tradition. Der Tanzcharakter Löwe ist aus dem Land Paekje, eines der frühgeschichtlichen Königreiche Koreas, überliefert. Dort tanzte der Saja im religiösen Tanz Giak.

    Kampfkunst Saja
    Saja Sundern

    Wie genau der Saja aussieht, variiert zwischen den einzelnen Regionen Koreas und den jeweils tradierten Tänzen bis heute. In Bukcheong Sajanori beispielsweise hat der Löwe ein rotes Gesicht, die volle Mähne und der komplette, bepelzte Körper sind aus fünffarbigen Fäden gemacht. Diese fünf Farben repräsentieren die fünf Richtung, auf Koreanisch Obangsaek genannt. Der Löwe wird von zwei Menschen dargestellt: Einer kontrolliert den Kopf mit beiden Händen, die zweite Person stellt den Körper des Saja dar.

    Der Löwe in Bongsan Talchum, einem anderen Tanz (oder eher Tanztheater) hat zwar ebenfalls ein rotes Gesicht, aber seine Mähen und sein Körper sind aus weißem Faden gemacht. Im Eunyul Talchum erscheint der Saja mit orangem Gesicht, Mähne und Körper werden aus Maulbeerfasern gefertigt. Wir kennen auch weißbesichtigte Saja, Löwen, die nur von einer Person oder gar von drei Personen dargestellt werden, bunt bemalte Löwenkörper und so weiter. Das Aussehen des Saja ist nicht so wichtig. Wichtiger ist die Rolle, die der Löwe spielt.

    Saja

    Der koreanische Maskentanz Talchum besteht aus Tanz und Gesang, aus musikalischer Begleitung und sogar Sprache. Erzählt werden Geschichten von Herrschenden und religiöse Begebenheiten gleichermaßen, sogar Kritik und Witz gegenüber den herrschenden Umständen (und den Herrschern) können im Tanz vorkommen. Die ältesten erhaltenen Masken stammen aus der Zeit Silla, sie werden auf 668 bis 935 datiert. Tänze aus der Goryeo-Zeit (ab dem 9. Jahrhundert), die ursprünglich exorzistischen Riten zugehörig waren, entwickelten sich zu schauspielerischen Tänzen und werden bis heute bewahrt.

    Ein solcher Tanz, der aus der Joseon-Zeit stammt und aus der nordöstlichsten Provinz Koreas überliefert ist, ist der Bukcheong Saja Noreum, kurz Saja Noreum genannt. Der Löwe tanzte ursprünglich, um böse Geister abzuhalten und in der Vollmondnacht zum neuen Jahr Glück zu bringen. Der Löwe ist ein starker Charakter, der Wohlstand, gute Ernte und viele weitere positive Eigenschaften verspricht.

    Taekwondo Kinder Sundern
    Taekwondo Iserlohn

    Dieser einfache Tanz des glücksversprechenden, das Böse vernichtenden Löwen Saja ging im Eunyul Talchum und anderen Tänzen auf und ist als eine Szene in diesen enthalten.

    Im Giak, dem aus Paekje überlieferten Tanz, beschützt der Löwe das Dharma, das Prinzip des Buddhismus. Während des Tanzes öffnet der Löwe dreimal das Maul und schnappt, um dreimal böse Geister zu vernichten. Er springt drei Mal in die Höhe, um den Gott des Himmels vom Geschehen zu informieren. Und er springt dreimal nur ein wenig in die Höhe, um den Gott der Erde zu informieren.

    Im Sahomu, dem Löwe-und-Tiger-Tanz, beschützt der Saja zusätzlich auch noch den weltlichen Herrscher auf seinem Thron. Der Saja erhielt im Laufe der Zeit einen eigenen Tanz, den Saja-chum, Löwentanz. Der wurde Teil der Hoftänze in der Joseon-Dynastie.

    Der Löwe hat also im Tanz grundsätzlich die Kraft, das Böse abzuwehren, Missgeschicke abzuwenden und die Zukunft zum Guten zu wenden. Er tritt als Beschützer des Buddhismus auf und damit als Beschützer der geltenden Werte.

    Saja und Taekwondo? Löwe und Kampfsport

    Taekwondo ist wie viele andere Arten von Kampfsport auch, weit mehr als ein Sport. Die Philosophie der körperlichen Ertüchtigungen, des Erstarkens und Kämpfen-Übens ist, das Gelernte hoffentlich nie anzuwenden. Der möglichst konstruktive, gewaltfreie Umgang mit Konflikten steht beim Taekwondo in Sundern und Iserlohn im Mittelpunkt. Im Training üben und lernen wir, in der Gruppe Verantwortung zu übernehmen und unsere Aufgaben anzunehmen – auch wenn sie vielleicht nicht immer nur Spaß bedeuten. Soziale Kompetenzen sind das Stichwort:

    – Kampfkunst ist auch Wortkunst. Gute Kommunikation ist die Basis allen Zusammenlebens, allen Trainierens, Lernens und der Konfliktvermeidung.

    – Teamfähigkeit ist bei uns in Iserlohn und Sundern wichtig. Taekwondo ist zwar ein Wettkampfsport. Aber als Kampfkunstschule treten wir immer als Team auf. Wir sind untereinander keine Konkurrenz, sondern messen uns fair und sportlich.

    Wir lernen im Training miteinander und voneinander, nicht gegeneinander. Es gibt im Training keine Gewinner und Verlierer, nur Lernende.

    – Der Umgang mit Problemen ist Teil des Trainings. Wenn unsere Schüler und Schülerinnen im Elternhaus wenig Respekt erfahren oder schulische Probleme haben, schlägt sich das im Training nieder. Wir müssen diese Probleme definieren, bearbeiten und kontrollieren – nur so wird freies Lernen miteinander möglich.

    Kampfkunst Saja

    Im Kern dieser Kompetenzen steht immer wieder der friedfertige Umgang mit Konflikten. Es geht um die Vermeidung von körperlichen Auseinandersetzungen, um Respekt vor unseren Mitmenschen und um die Ehrfurcht vor dem Leben selbst, vor dem Miteinander. Diese Werte und Gedanken finden wir im Buddhismus wieder. Und da sind wir schon beim Saja angekommen: Der Löwe schützt den Buddhismus.

    Saja Sundern
    Saja Selbstverteidigung

    In der intensiven Auseinandersetzung mit der Kampfkunst Taekwondo wird jedes Kind in Iserlohn und Sundern, jeder und jede Jugendliche und jeder und jede Erwachsene erst zum Schüler oder zur Schülerin, dann zum Saja. Der Kern des Kampfsports ist den Kampf zu vermeiden.

    Wenn wir also in Sundern und Iserlohn die Kampfkunstschule als eine Schule für Kampfkunst Saja und als Charakterschule bezeichnen, neben Taekwondo Kickboxen und Wertevermittlung und Sicherheitsschule anbieten, dann hat das Hand und Fuß.

    Kampfkunst Iserlohn und Sundern

    Wann sprechen wir eigentlich von einem Kampfsport, wann von einer Kampfkunst? Meist werden die beiden Begriffe synonym gebraucht, aber es gibt durchaus einen Unterschied. Der Kampfsport ist sportlich orientiert. Es geht darum, sich mit anderen zu messen. Bei Wettbewerben (in der Regel Zweikämpfe) treten die Sportler und Sportlerinnen gegeneinander an. Das ist im Taekwondo so, das gibt es auch im Kung-Fu, im Karate und in anderen Kampfsportarten.

    Kampfkunst Saja
    Saja Sundern

    Kampfkunst befasst sich dagegen nicht mit dem Wettbewerb, es gibt keine Wettkämpfe. Stattdessen stehen Tradition, Technik und Etikette im Mittelpunkt. Wenn wir also hier in Iserlohn und Sundern von Werten sprechen, wenn schon Kindern ab sechs Jahren Disziplin, Konzentration und Respekt vermitteln, dann ist das Kampfkunst. Übrigens passiert das nicht nur im Taekwondo-Training, sondern auch beim Kickboxen! Sowohl im Taekwondo als auch im Kickboxen ist für Kinder, Jugendliche und Erwachsene hier in Iserlohn und Sundern gut gesorgt.

    Saja Sundern und Iserlohn

    Nach diesem kurzen Exkurs in die koreanische Kultur und dem Löwen „Saja“ ist klar: Es gibt eigentlich kein schöneres Bild für einen in der Kampfkunst Taekwondo ausgebildeten Menschen als den Saja. Der Löwe der erzählenden Tänze Koreas ist der Person gewordene Respekt vor dem Leben, vor der Gemeinschaft. Wir freuen uns auf viele bereichernde, schöne Trainingseinheiten mit unseren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in Iserlohn und Sundern!